Dieses Bild stammt von einem sowjetischen Flugblatt, welches an der Front abgeworfen wurde und unter strenger Geheimhaltung zwischen Familien mit vermissten Soldaten in Deutschland herumgereicht wurde.

Die Soldaten wurden nach ihrer Gefangennahme von Mitarbeitern der sowjetischen Propagandaeinheiten nach ihrer Herkunft befragt und diese Angaben auf dem Flugblatt dokumentiert. Viele nutzten diese Chance auf Grund bestehender Befehle und Angst nicht. Nur durch dieses Foto konnte mein Großvater verhindern, dass mein Vater für Tot erklärt wurde.

Folgende Namen waren auf dem Flugblatt verzeichnet:

Obgfr. Alfr. Hilpert, 33 Jahr, Leipzig- S, Bornaischstraße 145

Gfr. Aug. Strohmayer, 33 Jahr, Leipzig- S 3, Herwigstraße 40

Untffz. Karl Marschoun, 41 Jahr, Graslitz, Sudetenland

Sold. Franz Metzger, 20 Jahr, Hainburg a. Donau, AdolfHitlerplatz 4

Obersold. Kurt Schrimpf, 32 Jahr, Zeitz bei Leipzig, Schießgraben 6

Gefr. Ernst Huhndorf, 30 Jahr, Bärsdorf Kreis Waldenburg in Schlesien 64

Gefr. Hans Kr...., 33 Jahr, Stuttgart, Winenstraße 76

Sold. Walter Klein, 21 Jahr, Wien, 21. Bez., Schenkendorfgasse 52

Gefr. Johann Friedmann, 36 Jahr, Chemnitz, Frankenbergerstraße 94

Zahlm. Joh. Ott, 27 Jahr, Leipzig S 3, Däumlingsweg 28

Gefr. Fritz Döring, 21 Jahr, Wellerode, Schulstraße 4

Von einigen auf dem Foto gekennzeichneten Personen ist folgendes bekannt:

Der mit STR. bezeichnete ist der Funker Herbert Reissig aus Jöhstadt, Erzgebirge. Der Mann in der zweiten Reihe mit dem roten S ist August Strohmayer (s.o.). A ist der Fliegeruffz. Appelhoff aus Reydt. L ist Lemke. F ist Friedmann aus Chemnitz (42 in Jelabuga verstorben). Das Foto wurde auf dem Marsch zum ersten Sammellager in Wjasma gemacht (15.07.1941).